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Partnerschaftsgemeinden

Nagykozar / Ungarn

Nagykozar WappenBesuch unserer ungarischen Partnerschaftsgemeinde Nagykozar vom 13.–15.09.2019 in Ascha

10 Jahre Gemeindepartnerschaft Ascha - Nagykozar

Freitag, 13.09.2019

  • 17:00 Uhr  geplante Ankunft unserer ungarischen Partnerschaftsgemeinde Nagykozar in Ascha
  • Begrüßung vor dem Gemeindehaus Ascha mit den Böllerschützen des Schützenvereins Edelweiß Ascha und Bildershow
    (bei schlechtem Wetter im Gemeindesaal)

 

Samstag, 14.09.2019

  • Programm in Lambach

 

Sonntag, 15.09.2019

  • 09:30 Uhr  gemeinsamer Gottesdienst gestaltet durch Schützenchor
  • 10:30 Uhr  Verabschiedung  im Gemeindehaus Ascha
  • Kurze Ansprachen
  • Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde Ascha
  • Überreichung des Erinnerungsgeschenkes

Weitere Infos

Postrekov / Tschechien

GeografiePostrekov Wappen

Postřekov liegt acht Kilometer südlich von Poběžovice und elf Kilometer östlich von Domažlice am Fuß des Oberpfälzer Waldes. Durch Postřekov fließt der Mlýnecký potok (deutsch: Linzer Bach), dessen Quellgebiet sich etwa drei Kilometer weiter nordostwärts an den Osthängen des Oberpfälzer Waldes bei Valtířov (deutsch: Waltersgrün) befindet, und der ungefähr drei Kilometer weiter westlich bei Pařezov (deutsch: Parisau) in den Černy potok (deutsch: Quelle bis Parisau: Chodenschlosser Bach, Parisau bis Mündung in die Radbuza: Schwarzbach) mündet.


Der Mlýnecký potok trennt den Ortsteil Mlýnec (deutsch: Linz) auf seinem nördlichen Ufer vom Ortsteil Postřekov auf seinem südlichen Ufer. Bis 1946 war Mlýnec ein eigenständiges Dorf dessen eine Hälfte zu Pivoň gehörte und die andere Hälfte zu Poběžovice. Mlýnec war überwiegend von Deutschen bewohnt. Der Mlýnecký potok bildete bis 1946 die Grenze zwischen dem mehr von Deutschen bewohnten Gebiet auf seiner Nordseite und dem mehr von Tschechen bewohnten Gebiet auf seiner Südseite. Entsprechend war Postřekov auf dem Südufer des Mlýnecký potoks überwiegend von Tschechen bewohnt.

Bei Postřekov kommt Serpentin vor begleitet von Strahlstein und Grünschiefer, durchsetzt von Asbestschnüren und Chromeisenkörnern.
 

Südöstlich von Postřekov liegt ein fast 100 Hektar großes Naturschutzgebiet, Postřekovské rybníky, mit mehr als 20 kleinen Teichen, Feuchtwiesen, seltenen Pflanzen und Tieren.

 

Geschichte

Postřekov gehört zu den ältesten Chodendörfern. Es wurde 1225 erstmals schriftlich erwähnt und wurde seit seiner Gründung bis heute durchgehend von Choden bewohnt und war immer tschechisch. Dadurch hat sich der ursprüngliche Charakter der Choden, der von Eigenwilligkeit und unbeugsamem Mut gekennzeichnet ist, bis auf den heutigen Tag in Postřekov erhalten. Die Choden waren von den böhmischen Königen als Grenzwächter am Osthang des Oberpfälzer Waldes angesiedelt wurden. Sie genossen zahlreiche Privilegien, sie waren frei, durften Waffen tragen, hatten eigene Wappen und mussten keine Frondienste leisten und keine Abgaben zahlen.

Als Ende des 15. Jahrhunderts das Chodenland an die Schwanberger fiel, dann im 17. Jahrhundert an die Lamminger, versuchten die Adligen die Choden wie normale Leibeigene zu behandeln und zum Frondienst (Robot) und zu Abgaben zu zwingen. Die Choden leisteten zähen Widerstand. Als Mitte des 17. Jahrhunderts Wolf Maximilian Laminger von Albenreuth, genannt Lomikar, mit besonderer Brutalität versuchte, den Widerstand der Choden zu brechen, begann unter Führung von Jan Sladký Kozina der Chodenaufstand. Die Bevölkerung von Postřekov gehörte zu den energischsten Mitkämpfern bei diesem Aufstand, der weiter schwelte und immer wieder ausbrach, bis Mitte des 19. Jahrhunderts die Bauern aus der Erbuntertänigkeit und Leibeigenschaft befreit wurden.

Charakteristisch nicht nur für die Bewohner von Postřekov, sondern für die ganze chodische Gemeinschaft ist, dass sie, trotz beständiger, auch blutiger Niederlagen im Kampf um ihre Rechte seit dem 15. Jahrhundert, diesen Kampf nie aufgaben und hartnäckig immer weiter führten.

Im Jahr 1890 hatte Postřekov 69 Häuser und 447 Einwohner.

1939 erfolgte die Eingemeindung von Nimvorgut. Ende April 1945 am Ende des Zweiten Weltkrieges gruben sich einige SS-Männer in den Wäldern hinter Postřekov beim Dorf Otov (Wottawa) ein. Einige junge Männer aus Postřekov gingen dorthin, um die SS-Männer zu vertreiben, wurden aber alle von den besser bewaffneten SS-Leuten erschossen bzw. zu Tode gefoltert – so die tschechische Version.In der Ortschronik von Linz, heute Mlýnec, wird dieser Vorfall anders dargestellt. Demnach hätten am 4. Mai sechs junge Tschechen von den Amerikanern in Linz Waffen bekommen, um einige versprengte deutsche Soldaten in Wottawa zu entwaffnen; dabei habe es sich nicht um SS-Soldaten, sondern versprengte Wehrmachtssoldaten gehandelt, die auf einen Emissär der Amerikaner gewartet hätten. Die Chronik schreibt weiter: "Die Folge dieses Leichtsinns war der Tod von sechs jungen Burschen aus Possigkau, die glaubten, sich am Ende des Krieges noch Lorbeeren zu verdienen.". Ein Denkmal mit den Namen der sechs Toten bei der Mühle von Otov erinnert an das Ereignis.

Heute (2013) gibt es in Postřekov zwei Wirtshäuser, eine Schule, einen Kindergarten, eine öffentliche Bibliothek und ein Postamt.

 

Münzfunde bei Postřekov
Bekannt geworden ist Postřekov auch durch zahlreiche Münzfunde im 19. und im 20. Jahrhundert. Eine unbestimmte Anzahl von Gold- und Silbermünzen des 15. Jahrhunderts aus aller Herren Länder (Tirol, Ungarn, Steiermark, Frankfurt am Main, Nürnberg, Köln, Hildesheim, Meißen und Nördlingen) wurde 1888 in und bei Postřekov gefunden. 1889 fand man über 900 zumeist sächsische Groschen ebenfalls in der Umgebung von Postřekov. 2913 Silbermünzen aus der Zeit um 1620 grub man 1915 auf einem Postřekover Grundstück aus. Sie trugen die Zeichen von Ferdinand I., Maximilian II., von Mähren, Tirol, Holstein, Breslau, Kempten, Basel, Salzburg, Fulda, St. Gallen und anderen Orten. 1935 wurden in der Nähe von Postřekov 13 Denare aus der Zeit Vladislavs und Borschiwojs um 1120 gefunden. 1961 wurden 512 Silbermünzen und 1963 weitere 2696 Silbermünzen auf dem Brychtafeld bei Postřekov aufgelesen, die wohl während des Dreißigjährigen Krieges dort versteckt wurden. Beim Bau eines Hauses 1964 tauchten 30 Gold- und 15 Silbermünzen auf, die im 17. Jahrhundert vergraben worden waren.

 

Wirtschaft
Da die Böden nicht besonders fruchtbar und das Klima durch die Höhenlage unwirtlich war, entwickelten sich in Postřekov seit dem 19. Jahrhundert Handwerke und eine Arbeiterschicht. Es entstand eine Spiegelglasfabrik, eine Spitzenklöppelei, eine Papierfabrik, eine Weberei. Bis in die Gegenwart ist Postřekov bekannt für seine Kaminbauer.

Sehenswürdigkeiten
Die Jakobskirche in Postřekov wurde im 19. Jahrhundert errichtet. Ihren Altar gestaltete der 1891 in Postřekov wohnende Maler Jaroslav Špillar (1869–1917).


Das Wirtshaus U Hadamů stammt aus dem 18. Jahrhundert. Es befindet sich etwa 50 Meter unterhalb der Jakobskirche.
Das Naturschutzgebiet Postřekover Teiche beherbergt seltene Pflanzen und Tierarten.


Der viertägige Postřekover Fasching, der am Nachmittag des Fastnachtsdienstag mit einem Umzug endet, ist durch seine von der gesamten Bevölkerung mitgefeierte Ursprünglichkeit ein lebendiges Denkmal chodischer Volkskunst und Tradition

Vereine
Es gibt in Postřekov einen Sportverein.


Seit den 1950er Jahren besteht in Postřekov ein Ensemble zur Pflege chodischer Volkstänze und -lieder.

 

Weitere Infos

Hammam Lif / Tunesien

Hammam Lif

Flagge Tunesien

Smarte Partnerschaften: Gemeinsam eine nachhaltige Welt schaffen


5. Partnerschaftskonferenz afrikanischer und deutscher Kommunen


Ascha. (hab) Ascha gehört zu den deutschen Kommunen, die in der Folge der 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung über eine Partnerschaft mit der nordtunesischen Stadt Hammam-Lif hilft, diese Ziele auf kommunaler Ebene umzusetzen. Mit Unterstützung der „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“, kurz SKEW, trafen sich letzte Woche die kommunalen Akteure aus 22 partnerschaftlich miteinander verbundenen deutschen und afrikanischen Städten zur fünften Partnerschaftskonferenz in Dresden.

Neben globalen Nachhaltigkeitszielen zu Themen wie innovative Digitallösungen für eine nachhaltige Stadtentwicklung, Bildung, Bürgerbeteiligung und nachhaltiger Umweltschutz sorgten gerade lockere Diskussionen in Form von Open Spaces in Gremien beispielweise zum Hochwasserschutz, zur Urban-Mobility und -Gardening und in Kleinprojekten zum Schüler- oder Künstleraustausch zu einem bereichernden Austausch.

 

Austausch Ascha und Hammam-Lif

Zu einem nachgelagerten Arbeitstreffen reiste Hammam-Lifs Stadtrat Naoufel Azizi mit den beiden Aschinger Bürgermeistern Wolfgang Zirngibl und David Groth im Anschluss der Konferenz nach Ascha, um sich vor Ort ein Bild von der bayerischen Kommune zu machen bzw. gemeinsame Projekte auf gleicher Augenhöhe zu erörtern. Ohne Industrie gilt die etwa 45 000 Einwohnern zählende nordafrikanische Stadt als lebendiges Verwaltungszentrum mit entsprechendem öffentlichem Nahverkehr zwischen Mittelmeer und einem Naturschutzgebiet im Hinterland. Kritik äußerte Azizi an hohen Politikern ohne jegliches Interesse an einer positiven Abfallwirtschaft. So verzögere sich beispielsweise eine Genehmigung zum Abriss eines Hochwasserschutzes vor dem Strand, der für den Stau von über die Kanalisation in das Meer eingeleitete Abwässer verantwortlich ist. Abwasser liege dabei nicht in kommunaler Hand und Kläranlagen können nicht mit dem Bevölkerungswachstum mithalten. Aschas Bürgermeister Zirngibl sprach Mut zu und im Bereich Ausbau von Dienstleitungen, beim Wandel der Energieversorgung in die „saubere Energie von Sonne“ und die Aufwertung von Gebieten mittels kultureller Veranstaltungen nicht nachzulassen.

Ascha will helfen, so Zirngibl. Um das im Vergleich zu Deutschland und besonders zu Ascha noch weit zurückliegende Müllbewusstsein in dem afrikanischen Staat zu sensibilisieren, will man vergleichbar mit Ascha über ein Kleinprojekt 14 000 Stofftaschen, deren Planung, Herstellung und Verteilung in einheimischer Hand liegen soll, finanzieren. So soll beispielsweise an Schulen für eine „plastiktütenfreie Kommune“ Werbung gemacht werden. Erfreut zeigte man sich in Ascha über die Fortschritte im Zusammenhang des beim letzten Treffen angeregten Projekts zur Mülltrennung. Im Auftrag von Hammam-Lif und 13 benachbarten Kommunen wurde ein Forschungsbüro mit der Erstellung eines Gutachtens zur Abfallwirtschaftssituation beauftragt, das für weitere diesbezügliche Maßnahmen beim zuständigen Ministerium verlangt wird.

Hilfe bei Kinderbetreuung

Ein Projekt brennt dem Politiker aus Tunesien besonders auf den Nägeln. Da die Kinderbetreuung in Form eines Kindergartens nur in privater Hand liegt und diesbezügliche Versprechungen von Ministerien ständig im Sand verlaufen, beabsichtigt man in Hammam-Lif ein im Besitz der Kommune liegendes Grundstück mit Haus und Garten nach entsprechenden Vorschriften in einen Kindergarten umzugestalten. Eine Planung laufe bereits. Für die Finanzierung in Höhe von 200 000 Euro kommen je zur Hälfte der Staat und die Kommune auf. Aschas Bürgermeister zeigte sich gegenüber diesem Projekt sehr aufgeschlossen und versprach eine Mitfinanzierung über das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung als Investivmaßnahme zu eruieren.


Foto:

Der Vertreter der tunesischen Stadt Hammam-Lif Naoufel Azizi (Mitte) mit den Dolmetschern Youssef Hijazi und Yasmine Khaled-Jaiser (rechts) beim Treffen mit (von links) Aschas 3. Bürgermeister Michael Landstorfer, Gemeinderat Uli Aschenbrenner, Bürgermeister Wolfgang Zirngibl und 2. Bürgermeister David Groth

 

Besuch Hammam Lif in Ascha

 

Galerie: Besuch aus Tunesien

 

Galerie: Besuch aus Tunesien 2019

 

 

 

 

 

 

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